“Du hast dich jahrelang selbst kritisiert und es hat nicht funktioniert. Versuche, dich selbst anzuerkennen und schaue, was passiert.” Louise L. Hay
Gerade ist es mal wieder passiert:
Ich hab mich selbst verurteilt. Und zwar nicht zu knapp.
Du solltest es leichter nehmen, nicht so viel arbeiten. Du bist ja wahnsinnig, dich so reinzuhängen. Du solltest deine Ansprüche runternehmen. Und übrigens: Andere machen das, was du so tust, in Nullkommanix.
Ha! Zum Glück hab ich diesen fiesen Miesepeter heute morgen auf frischer Tat ertappt und ihn sofort am Schlawittchen gepackt. So ein frecher Kerl! Was bildet der sich eigentlich ein?
Ich hab ihm erstmal gehörig die Leviten gelesen und dann – nachdem der Frust draussen war – mir selber auf die Schulter geklopft.
Und ich habe etwas realisiert:
Ja, ich arbeite sehr gern. Das gehört zu mir. Und ich habe das Privileg, da zu arbeiten, wo ich es möchte und dann zu arbeiten, wann ich es möchte.
Das ist ein Geschenk, für welches ich sehr sehr dankbar bin.
Und ja, manchmal gibt’s Zeiten, da gehe ich die Extrameile und ich arbeite sehr viele Stunden. So what? Das machen andere auch. Und oft gefühlt nicht freiwillig.
Soll ich mich nun für etwas verurteilen, woran ich richtig Freude habe und was mir Spass macht?
Hm… was passiert denn, wenn ich mich für’s viele Arbeiten beschimpfe?
Ich arbeite trotzdem viel, habe aber eine schlechte Laune dabei. Oder ein schlechtes Gewissen. Oder sogar beides.
Und sowas will doch kein Mensch. Oder? 🙂
Diese Erkenntnis heute morgen um 4 Uhr war also ziemlich cool:
Ich arbeite nun mal – zeitweise – gerne und viel. Und ich darf das. Mein Körper macht es mit (und meldet sich, wenn’s genug ist), mein Geist ist voller Ideen und Kreativität und ich hab grundsätzlich einfach viel Spass daran.
Und es ist ja nicht so, dass ich nicht auch geniessen kann. Das kann ich sogar sehr gut.
Nach einer intensiven Periode mal wieder so richtig mit Freunden abhängen, einen ganzen Nachmittag lang im Café zu sitzen und über Gott und die Welt zu plaudern, ist herrlich. Und auch ein Geschenk.
Und einfach kein 08/15 Rythmus.
Wenn ich also aufhöre, mich zu vergleichen, ist alles fein.
Und ich kann beginnen, mich für diejenige anzuerkennen, für die ich bin. Und ich kann sehen, was diese Frau alles leistet und wie sie mutig ihr Leben auch unter nicht immer einfachen Umständen meistert.
Und wie sie sich immer ihre Freude und Leichtigkeit bewahrt und wie sie ihr Leben geniesst und schätzt.
Und aus Selbstverurteilung entsteht irgendwann Selbstmitgefühl
und Selbstrespekt und irgendwann Liebe. Selbstliebe.
Und genau das ist übrigens das Thema von meinem neuen Mini-Kurs, welcher in den letzten Monaten entstanden ist. (Ich freue mich grad über die ganz ungeplante Überleitung 🙂)
In 30 Tagen zu mehr Selbstliebe – der Anfang einer lebenslangen Liebesbeziehung.
Wenn alles klappt, ist er schon bald live – ich werde dir gerne berichten, wann es soweit ist.
Und weil’s in diesem Kurs eben darum geht, wohlwollend und wertschätzend mit sich selber umzugehen statt sich zu verurteilen, dachte ich, ich geh schon mal mit gutem Beispiel voran und oute mich hier mit meiner eigenen Geschichte.
Bevor du nun in die Küche gehst und dir überlegst, wieviele Sorten Weihnachts-Guetzli du backen möchtest: Wofür kannst du dich heute anerkennen statt zu verurteilen?
Herzlich
Deine
PS:
Was machst du denn morgens um 4 Uhr, Sabina? Da arbeitest du ja kaum mit Klient:innen, oder?
Hihi, nein, so crazy geht’s nicht zu und her. Wir sprechen gewöhnlich tagsüber 😄
Damit es hier aber nicht den Rahmen sprengt, erzähle ich dir gerne ein ander Mal, woran ich sonst noch alles so arbeite neben den Coachinggesprächen.
Falls du mich schon ein Weilchen kennst, weisst du ja, dass ich immer wieder viele Ideen habe und viel Verschiedenes ausprobiere. Wobei “Ausprobieren” das falsche Wort ist. Da könnte ja die Idee entstehen, dass die Ernsthaftigkeit fehlt.
Das Gegenteil ist der Fall:
Ich stürze mich immer mit grosser Leidenschaft kopfüber in’s kalte Wasser und eigne mir in kurzer Zeit viel Wissen an.
Mich dafür aber nicht zu verurteilen, dass ich nicht einfach bei dieser einen Sache bleibe, ist übrigens auch ein Akt von Selbstliebe. Und ich durfte lernen, mich dafür anzuerkennen, dass ich durch all diese Abenteuer und Erlebnisse unglaublich viel Erfahrung und Wissen sammle. Erfahrung, die all den Menschen zugute kommt, die sich von mir begleiten lassen.
Wenn ich das so schreibe, möchte ich damit nicht mich selber über den Klee loben, sondern dir Mut machen und dich darin bestärken, deinen vielen Impulsen zu folgen, wenn du auch so gestrickt bist wie ich und dich für vieles interessierst.
Meine Empfehlung:
Enjoy the ride, my dear 🙂 Und sieh die Stärke und den Schatz darin.