Keine Lust auf Wachstums-Schmerzen

21. April 2016
Sabina Hediger Coaching

Hi, ich bin Sabina

Ich bin Life Coach und begleite (hochsensible) Frauen zu mehr Leichtigkeit und Lebensfreude!

Ich schreibe über alles, was das Leben einfacher und unkomplizierter macht.

Und wenn es etwas zu feiern oder zu lachen gibt, bin ich sofort dabei. Weil hey, das Leben ist zu kurz für lauwarm, oder?

Ein gutes Zeichen?

Wachsen ist anstrengend. Also persönliches Wachsen ist anstrengend. Wachstumsschmerzen können auftauchen. Und wenn das Wachsen richtig richtig ist, dann sind Wachstumsschmerzen sogar fast garantiert. Ein gutes Zeichen sozusagen. Ein Zeichen dafür, dass wir uns wirklich in eine neue Richtung bewegen. Unangenehm sind sie trotzdem.

Von welcher Art von Wachsen sprichst du eigentlich, Sabina? Hm, genau. Ich versuche es mal anhand eines persönlichen Beispiels.

Auf den Kopf und dreimal im Kreis

Ich habe in meinem Leben schon einige Weiterbildungen gemacht. Schulen, Seminare, Kurse, Workshops. Manchmal waren sie einfach eine nette Erfahrung, die mich lächelnd in den Alltag zurück entliess. Und manchmal waren sie enorm intensiv und haben gefühlt alles, was und wie ich vorher war, auf den Kopf gestellt. Und zwar nicht nur auf den Kopf gestellt sondern auch noch dreimal um meine eigene Achse gedreht. Verwirrt, durchgeschüttelt und erschöpft stand ich irgendwann wieder vor der Türe und fand irgendwie meinen Weg zurück nach Hause.

Mein Zuhause war dann noch wie vorher, ich aber nicht mehr. Wir haben nicht mehr richtig zusammengepasst, mein Zuhause und ich. Zumindest eine Zeitlang. Bis sich alles wieder etwas beruhigt hatte.

Ich will weg

Die Zeit nach dem Seminar-Coaching-Workshop-Therapie-Kurs-whatever war die Zeit des Wachstums. Als ich den Raum betreten hatte, war ich eine andere, als dann, als ich ihn wieder verlassen hatte. Und das, was ich dazwischen erfahren, gelernt, erlebt habe, war neu, anders, befremdend, verunsichernd.

Und doch, da war auch dieses tiefe Wissen, dass da was Spannendes auf mich wartet. Dass da was drin ist für mich, das mich weiterbringen kann. Etwas, das mich fordert und fördert und mein Leben erweitert, ausweitet, grösser macht. Huahh… ich will weit wegrennen. Das macht mir Angst.

Eis essen wäre schön

Mein schön behütetes, gut strukturiertes, geordnetes Leben ist in Gefahr, droht auseinanderzubrechen. Stress, Panik.

Will ich nicht, kann ich nicht, brauch’ ich doch gar nicht. Hatte ich noch nie, ist auch nicht notwendig. Wieso denn auch. Geht doch alles bestens, ändern ist nicht nötig. Laufen lassen, sein lassen.

Wessen spinnerte Idee war es überhaupt, sich an dieses Seminar-Coaching-Workshop-Therapie-Kurs-whatever anzumelden?

So ein Quatsch! Lass’ es. Mach’ einfach weiter wie bisher. Leg’ die Unterlagen schön zu den anderen ins Regal. Phah, denk’ einfach nicht weiter drüber nach. Freue dich über’s warme Wetter, geniess’ die Sonne, lass’ es dir gut gehen.

Ich könnt’ vielleicht meine Freundin anrufen und mit ihr einen Städtetrip planen? Ach ja, das wär’ doch schön. So richtig wie in guten alten Zeiten einen Tag lang Shoppen unter Mädels. Eis essen, das Leben geniessen, Klamotten kaufen. Und alles ist gut.

Aber irgendwie will sich die Freude nicht richtig einstellen. Ich scrolle auf dem Telefon zu ihrem Namen… aber schaffe es nicht, den Knopf zu drücken. Da sperrt sich was in mir. Fühlt sich nicht ganz richtig an.

Lass’ mich in Ruhe

Gedanken vom Seminar-Coaching-Workshop-Therapie-Kurs-whatever purzeln durch meinen Kopf, wühlen mich auf, lassen mich nicht los. Herrgottnochmals, was soll ich denn machen? Lasst mich in Ruhe. Ich kann jetzt nicht einfach mein Leben auf den Kopf stellen. Geht doch nicht, will ich nicht.

“Es muss ja nicht gleich alles anders sein, meine Liebe”, flüstert es in meinem Ohr. “Probier’ doch einfach mal was aus von dem, was du gelernt hast. Nur so ein kleines Schrittchen machen. Eines. Und dann das nächste.”

Die andere Stimme in mir drängelt “Keine Lust, kein Bock, ich will, dass alles so ist wie vorher, basta”.

Unruhe, Unzufriedenheit, Unsicherheit stellt sich ein.

Das Alte will irgendwie nicht mehr. Das Neue ist noch nicht da. Und auch noch nicht klar fassbar vielleicht. Und man hängt dazwischen. Verloren, genervt, verzweifelt. Lost in space, sozusagen.

Der Sturm legt sich

Und irgendwann geht’s weiter. Irgendwann legt sich der Sturm. Kommen die ersten – meist noch unsicheren – Schritte auf fremdem Terrain. Nur kleine Schritte zwar, aber immerhin. Ich wage langsam Neues. Ich habe ab und zu den Mut, das Alte kritisch zu betrachten, vielleicht sogar Stücke davon loszulassen (das wollte ich ja eigentlich ursprünglich). Manchmal schwanke ich. Manchmal schwanke ich noch ganz fest. Vorallem dann, wenn ich gestresst bin, müde, hungrig. War es früher nicht doch besser? Wieso tue ich mir das alles eigentlich an?

Auf mich!

Und doch: an einem der nächsten Morgen stehe ich auf, recke und strecke mich, lächle… und ziehe meine schicken Turnschuhe an, die ich mir letzte Woche gekauft habe. Mit Schwung geht’s auf in einen neuen Tag. Und heute abend stosse ich mit einem Glas Prosecco auf mich an. Auf meinen Mut, meine Entschlossenheit, mein Durchhaltevermögen. Auf mich! Auf mein neues Ich! Work in progress. Yesss!

Kein Sonntagsspaziergang

PS: Falls du dich grad gefragt hast, wie es meinen Klienten denn so ergeht nach einer intensiven Coachingsitzung mit mir? Dann ist meine Antwort: JA.

Ja, es geht ihnen gut. Ja, sie sind manchmal durch den Wind. Ja, sie sind aufgewühlt. Ja, sie sind nachdenklich. Ja, sie sind freudig. Ja, sie sind erleichtert. Ja, sie haben Klarheit. Ja, es macht was mit ihnen. Ein Sonntags-Spaziergang ist es nicht. Aber deshalb sind sie ja auch nicht gekommen, oder?

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Sabina Hediger Coaching

Hi, ich bin Sabina

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Und wenn es etwas zu feiern oder zu lachen gibt, bin ich sofort dabei. Weil hey, das Leben ist zu kurz für lauwarm, oder?

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